Die Idee dahinter

Eine Burg nennt man einen Ort, an dem ein Turm steht, der von einer Mauer umgeben ist und beide sich gegenseitig beschirmen (aus einer mittelalterlichen Züricher Predigt).

Im Zentrum unseres Interesses steht das Bauen. Wir wollen wissen, wie es mit den damaligen – aus heutiger Sicht urtümlichen – Mitteln, den damaligen Kenntnissen, überhaupt möglich war, so großartige architektonische Leistungen wie den Bau einer mächtigen Burg zu bewerkstelligen.

Es geht uns daher ganz besonders auch um Handwerkstradition. Alte Techniken sollen wiederbelebt und Interessierten weitergegeben werden. Den BesucherInnen wollen wir zum einen die Härte des mittelalterlichen Alltags vor Augen führen und damit das Bewusstsein vermitteln, dass das Mittelalter ganz sicher kein „goldenes Zeitalter“ war, und zum anderen wollen wir die Schnelllebigkeit unserer heutigen Welt im Gegensatz zum Mittelalter, als „Zeit“ noch kein ökonomischer Faktor war, aufzeigen. Das bedeutet, dass dabei ausschließlich mittelalterliche Handwerksmethoden und -geräte zum Einsatz kommen. Moderne Baustoffe oder gar Maschinen gibt es auf der Baustelle nicht. Holz für die Gerüste wird im umliegenden Wald geschlägert, einzig Lärchenholz muss zugeliefert werden. Steine werden aus dem Umland angeliefert und vor Ort gebrochen.

Auch im Mittelalter wurde sehr darauf geachtet, dass in der Nähe des Bauplatzes ausreichend Baumaterial vorhanden war – Stein, Holz, Sand, Kies, Lehm, auch Wasser, waren wichtig. Durch die Errichtung der Burg in Friesach soll Geschichte, Vergangenheit rekonstruiert werden. Es geht aber nicht nur um das Bauen einer Burg, sondern im Besonderen um das Bauen als solches, um das Bewahren traditioneller Handwerkstechniken, um die Wiederentdeckung bzw. Weitergabe alten Wissens, wodurch ein Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft erfolgt. Tradition und Innovation werden vernetzt. Gerade die Werte der produktiven Arbeit, der sinnvollen Tätigkeit, des Wissens und der Wissensvermittlung sind bedeutend. Im Zentrum der Überlegungen steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten. Der Burgbau in Friesach ist wie für die Vorgänger im Mittelalter Mittel zum Zweck und Symbol zugleich. Die wesentlichen Anliegen sind Erinnerung, Erforschung, Bewahrung und Vermittlung. Langfristige Überlegungen stehen im Vordergrund, die Bauzeit wird mit ca. 35 – 40 Jahren Generationen-übergreifend sein.

 

Der Plan der neuen Burg

Der Burgkomplex wird am Burghügel und den darunter liegenden Terrassen errichtet. Er setzt sich aus Wohnturm, Wohngebäude mit Kapelle, Burghof, Wirtschaftgebäuden und Burggarten zusammen.

Die Kernburg besteht aus einem romanischen Wohnturm, einer Ringmauer und Ecktürmen. Der Wohnturm ragt am höchsten Punkt des Burgkegels in den Himmel – den Betrachtern Schutz und Bedrohung zugleich vermittelnd. Aus Bruchsteinen errichtet, wird er fünf Stockwerke umfassen und über einen Hocheinstieg betretbar sein. Um den Turm wird eine zinnenbewehrte Ringmauer hochgezogen.

Auf Höhe des Burgtores ist zu dessen Sicherung ein romanischer Turm geplant.
Zum Wohnturm gelangt man über einen mit Mauern und Quermauern geschützten Weg. Zwischen Hügel und Stallgebäuden wird sich der äußere Burghof ausdehnen, und wo das Terrain zur unteren Terrasse abfällt, wird eine weitere Ringmauer errichtet. Davor befindet sich der Burggarten. Am Abhang vor der Terrasse wird ebenfalls eine Begrenzungsmauer hochgezogen.

Über dem Garten im Norden des Wohnturmkegels werden das steinerne Herrschaftsgebäude („Palas“) und die Kapelle (im gotischen Baustil) stehen.

 

Burg Siegfriedstein

Nebst der Gestalt der künftigen Burg, ist auch die Namensgebung von Bedeutung. Anhand realer Quellen wurde eine virtuelle Vorgeschichte zur Burg kreiert.
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