511, 2015

Wandergeselle am Burgbau

Auch nach Saisonende geht die Arbeit auf der Burgbaustelle weiter: In den vergangenen Tagen besuchte uns beispielsweise der sich auf Wanderschaft befindliche Schmied Sören aus Norddeutschland. Gemeinsam mit unserem Schmiedemeister fertigte er eine Axt an. Mehr zu Sörens Wanderschaft: soeren.lode-pic.de

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2710, 2015

Der Wohnturm 2015

In dieser Bausaison ist der Wohnturm um einiges gewachsen. Direkt am Burgbauhügel können sich unsere Besucher ein Bild von den beachtlichen Dimmensionen des Fundaments und den aufstrebenden Mauern machen.

Im Frühjahr kümmerten sich unsere Zimmerleute darum, ein Baugerüst an der Innenseite des Turms zu errichten. Unsere Maurer und Mörtelmacher transportierten die unzähligen Quader- und Bruchsteine sowie den Mörtel mit ihren eigenen Händen, Bahren und Tragetrögen über unsere Laufschräge, sodass der Turm über die gesamte Saison sieben weitere Lagen in die Höhe schießen konnte. Wegen der immer größer werdende Höhe musste die Laufschräge im Sommer erweitert werden, da der Aufstieg mit dem Transportmaterial für unsere Arbeiter sonst zu Steil gewesen wäre. Unsere Maurer verfugten weiters das Mauerwerk des Turms von innen und außen, damit dieses dem Bild eines romanischen Mauerwerks um 1200 entspricht. Auf der Nordseite des Turms wurde das erste Fensters eingebaut. Es handelt sich dabei um ein Schlitzfenster, das sich nach außen hin verjüngt.

So ist das ebenerdige Kellergeschoss des Wohnturms Ende Oktober etwa zur Hälfte fertiggestellt worden. Unsere Arbeiter kümmern sich nun darum, das Gebäude mit einem Holzdach abzudecken, damit das Mauerwerk vor dem Frost geschützt ist. Wir können gespannt sein, wie sich der Wohnturm innerhalb der nächsten Saison noch weiterentwickeln wird!

 

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1110, 2015

Der Bau eines Kraggerüsts für den Wohnturm

Die Hauptaufgabe der Zimmerleute besteht derzeit darin, ein Baugerüst für die Außenseite des Wohnturms zu konstruieren, da das Mauerwerk inzwischen schon eine beachtliche Höhe erreicht hat.

Es handelt sich dabei um ein mittelalterliches Kraggerüst. Dessen horizontale Riegelbalken, an denen Verstrebungen zur Erhöhung der Stabilität angebracht werden, werden in regelmäßigen Abständen von etwa einem Meter in das Mauerwerk miteingemauert. Auf den Balken werden danach Bretter befestigt, die als Laufbelag für die Maurer dienen. Als Sturzschutz für die Arbeiter werden Rundhölzer am Ende des Balkens angebracht, auf denen die Sicherungen befestigt werden. Um die Verbindungen der verschiedenen Elemente herzustellen, werden die Kanthölzer mit der Säge eingekeilt und Zapfenlöcher mit dem Stemmbeitel und dem Klüpfel ausgearbeitet. Danach werden Löcher mit dem Handbohrer in die zu verbindenden Teile gebohrt, durch die Holznägel eingeschlagen werden, um die Elemente zusammenzuhalten. Natürlich müssen unsere Behauer sich auch um die Ausarbeitung der Balken kümmern.

Ablängen_Schnittholz_Zugsäge_Detail01 2015_09Gerüst_Wohnturm_Schwebelement_Detail01 2015_09Behauen_Riegelbalken_Gerüst_Zapfenlöcher_Detail01 2015_10Kraggerüst_Elemente_Detail04 2015_10Behauen_Detail01 10_2015 Kraggerüst_Elemente_Detail03 2015_10Gerüst_Wohnturm_Schwebelemente_Kanthölzer_Detail02 2015_09

2209, 2015

Das fertige Dach der Flechtwerkskhütte und die Unterstände für die Seilwinde und den Kalkofen

In den letzten Wochen wurde das Dach unserer Flechtwerkshütte fertig gedeckt. Außerdem wurde ein Unterstand für unsere Seilwinde bei der Behauhütte konstruiert sowie ein Schutzdach für unsere Kalkbrenner errichtet.

 

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2408, 2015

Die Flechtwerkshütte wird neu eingedeckt

Die Flechtwerkshütte war das erste Gebäude, dass auf unserer mittelalterlichen Burgbaustelle entstanden ist, als wir uns noch um die Infrastruktur des Geländes kümmern mussten. Damit wir einen improvisierten Werkzeug- und Materialunterstand hatten, haben sich unsere ArbeiterInnen eine Flechtwerkshütte improvisiert, die mit Rinde gedeckt wurde. Die Rinde hat sich jedoch über die Jahre aufgelöst, weshalb unser Zimmermann sich um die Konstruktion eines zwölfeckigen Dachstuhls gekümmert hat, um die runde Hütte mit einem neuen Dach zu versehen. Dieser wird nun mit Dachlatten und Lärchenschindeln gedeckt. Wenn das Dach fertig gedeckt wurde, wird unser Zimmermann die Ablagen für die verschiedenen Körbe und Werkzeuge herstellen und sie in die Hütte einbauen.

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1608, 2015

Die Behauhütte ist fertiggestellt

In den letzten Wochen wurde das Dach unserer Behauhütte fertig gedeckt und diese kann nun für Arbeiten und die Kantholzlagerung verwendet werden. Für diesen Zweck wurden von unseren Zimmerleuten zuerst Dachlatten am Dachstuhl befestigt. Um die Schindeln mit zwei Nägeln an den Dachlatten befestigen zu können, wurden mit dem Handbohrer Löcher vergebohrt, damit die Schindeln beim Nageln nicht beschädigt wurden.

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2606, 2015

Konstruktion einer neuen Behauhütte

Die Arbeit unserer Zimmerleute konzentrierte sich in den letzten Wochen auf die Konstruktion einer neuen Werkhütte. Diese soll unseren Behauern als Unterstand. Arbeitsplatz und Lager für Kanthölzer dienen. Für diesen Zweck wurden im Vorfeld Aushubarbeiten getätigt, Kanthölzer behauen, Holzverbindungen ausgearbeitet sowie Dachlatten gesägt. Außerdem entstanden während des Baus auch Baugerüste, um die Dachkonstruktion und das Decken des Daches zu erleichtern.

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1410, 2014

Der Wohnturm 2014

Was hat sich seit dem Einwintern auf unserem Wohnturmhügel getan …

Wir haben wie geplant im Frühjahr mit dem aufgehenden Mauerwerk begonnen. Es wurde mit einem kleinen Rücksprung auf das Fundament, das an der tiefsten Stelle über 12 Lagen in die Tiefe ragt, errichtet.

Charakteristika eines romanischen Mauerwerks sind ein mittelformatiges Schalenmauerwerk mit Stärken von 1,25 bis 1,5 m und die lagerhafte Mauerung. Das Schalenmauerwerk besteht aus zwei Schalen und dem Füll- oder Kernmauerwerk, das wiederum aus schräg gestellten kleinteiligem Steinmaterial mit hohem Mörtelanteil besteht. Die Maurer wählen die Steine so aus, dass über die gesamte Mauerfläche durchlaufende Lagerfugen entstehen. Dabei können die Höhen der einzelnen Schichten durchaus variieren. Bei unserem Wohnturm schwanken die Höhen der Lagen zwischen 1/3 und 1/2 Fuß.

Gemauert wurde um 1200 mit der Technik des Pietra rasa, d.h., kellengeglättet. Der nach dem Aufsetzen des Steins aus der Fuge hervorquellende Mörtel wird gleich nach dem Setzen des Steines verstrichen.

Für die Stabilität und Sicherheit des Wohnturms werden hölzerne Maueranker eingesetzt. Diese wurden bei unserem Turm nach vier Lagen eingefügt, in den Ecken überblattet und mit Holzdübel im Mauerwerk fixiert. Dieser Holzrahmen übernimmt sofort einen Teil der Zugkräfte.

1306, 2014

Kalkbrennen und Besuch aus der Schweiz

Anfang Juni hatten wir den Mittelalterarchäologen und Burgenspezialisten Thomas Bitterli aus der Schweiz zu Besuch. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört unter anderem das Kalkbrennen. In einem einwöchigen Workshop, gemeinsam mit unseren Handwerkern und Gästen vom Calcarius-Projekt aus Prag (Jan Válek und Eveline van Halem) haben wir uns der Thematik des Kalkbrennens gewidmet.

Der Kalkbrennofen auf unserer Burgbaustelle wurde im vorigen Jahr fertiggestellt und hat ein Fassungsvermögen von rund 10 m3. Aus dem nahegelegenen Steinbruch Gösseling wurde 99%iges Calciumcarbonat angeliefert, das wir dann mit unseren Pferden zum Kalkofen transportiert haben. Auch unser Muli Ruby wollte sich das nicht entgehen lassen und half ungestüm mit.

Das Setzen der Steine im Kalkofen ist im Besonderen zu Beginn schwierig, da der Maurer ein Gewölbe bauen muss, das später die restliche Last der Steine und den Brand überdauern muss ohne einzustürzen. Von Beginn an werden Rundhölzer miteingesetzt, diese brennen aus und hinterlassen Luftschächte damit das Feuer nicht erstickt. Der Kalkbrennofen wird von der sogenannten Schnauze aus befeuert und zwar so lang, bis der Stein eine Temperatur von 1000 °C erreicht hat. Diese Temperatur muss dann gehalten werden, indem Tag und Nacht das Feuer geschürt werden muss. Dieser Vorgang dauert bis zu 72 Stunden.

Hat der Stein die Temperatur erreicht, wird nach einer bestimmten Zeit das Befeuern eingestellt, der Ofen kühlt einige Tage aus und wird dann ausgeräumt.

Das Ergebnis dieses Vorgangs ist Branntkalk, der entweder im Stück gelagert oder sofort mit Wasser gelöscht und zur Lagerung eingesumpft oder gleich zu Kalkmörtel verarbeitet werden kann.

Im Zuge des Workshops haben wir den Kalkbrennofen befüllt und sind nun sehr gespannt auf unseren ersten Brand. Einen Bericht erhält ihr dann wieder hier im Calendarium.

 

 

1903, 2014

Die Tiere auf der Burgbaustelle

Auf unserer Burgbaustelle sind neben HandwerkerInnen auch einige Tiere im Einsatz. Eingespannt im Stein- oder Sandwagen bringen unsere Noriker Pferde Romy und Flora Steine, Holz, Schotter und diverse andere Materialien vom Lagerplatz zur Baustelle nach oben auf den Burghügel. Mittlerweile gibt es auch Nachwuchs. Neben Falbala der 3-jährigen Tochter von Flora, sind auch die einjährigen Meverick und Leo auf der Koppel anzutreffen. Mit Ruby beherbergen wir auch ein drei Jahre altes Maultier, das noch in Ausbildung für das Fuhrwerk ist.

Um unser Gras und etliches andere Gestrüpp an den steilen Abhängen sorgen sich fünf Schafe; unser drei Zwergziegen, Mucki, Maggy und Nelly unterstützen sie dabei. An dieser Stelle können wir von unserem jüngsten Nachwuchs berichten. Maggy brachte am 9. März 2014 die Zwillinge Max und Moritz zur Welt und Nelly am 13. März 2014 die Zwillinge Lilith und Laurin.

Damit es den Tieren an nichts fehlt, werden sie liebevoll von unserer Cathi Bellwald versorgt. Da unsere Tiere, vor allem die Pferde Arbeitstiere sind, ist es für die BesucherInnen leider nicht immer möglich sie zu streicheln. Aber umso mehr freut sich dann unsere Burgkatze Minzi über Streicheleinheiten – wenn sie nicht gerade auf Mäusefang ist.