Was hat sich seit dem Einwintern auf unserem Wohnturmhügel getan …
Wir haben wie geplant im Frühjahr mit dem aufgehenden Mauerwerk begonnen. Es wurde mit einem kleinen Rücksprung auf das Fundament, das an der tiefsten Stelle über 12 Lagen in die Tiefe ragt, errichtet.
Charakteristika eines romanischen Mauerwerks sind ein mittelformatiges Schalenmauerwerk mit Stärken von 1,25 bis 1,5 m und die lagerhafte Mauerung. Das Schalenmauerwerk besteht aus zwei Schalen und dem Füll- oder Kernmauerwerk, das wiederum aus schräg gestellten kleinteiligem Steinmaterial mit hohem Mörtelanteil besteht. Die Maurer wählen die Steine so aus, dass über die gesamte Mauerfläche durchlaufende Lagerfugen entstehen. Dabei können die Höhen der einzelnen Schichten durchaus variieren. Bei unserem Wohnturm schwanken die Höhen der Lagen zwischen 1/3 und 1/2 Fuß.
Gemauert wurde um 1200 mit der Technik des Pietra rasa, d.h., kellengeglättet. Der nach dem Aufsetzen des Steins aus der Fuge hervorquellende Mörtel wird gleich nach dem Setzen des Steines verstrichen.
Für die Stabilität und Sicherheit des Wohnturms werden hölzerne Maueranker eingesetzt. Diese wurden bei unserem Turm nach vier Lagen eingefügt, in den Ecken überblattet und mit Holzdübel im Mauerwerk fixiert. Dieser Holzrahmen übernimmt sofort einen Teil der Zugkräfte.