Im 8./9. Jahrhundert etablierte sich das Handwerk des Steinmetzen nördlich der Alpen, wobei bis zum Ende des 10. Jahrhunderts die Baumeister Mönche waren. Es dauerte bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, bis die ersten Steinhauerzünfte begründet wurden und die Rechte und Pflichten aller Steinmetzen und Steinbildhauer festlegten. In den Bauhütten kirchlicher Großbaustellen waren die Steinmetze in Bruderschaften organisiert, die in Städten ansässigen in Zünften. 1464 begründeten Kärntner Steinmetzen in Anlehnung an die Regensburger Statuten von 1459 eine Bruderschaft.

Der Beruf des Steinmetzen war ein mühsamer, aber Steinmetzen waren angesehen, da Lehre (eine geregelte Ausbildung gab es seit dem 14. Jahrhundert), Gesellenzeit mit Wanderschaft und zweijähriger Meisterausbildung manchmal länger als 10 Jahre dauern konnten. Seit der Mitte des 13. Jahrhunderts sind Arbeitszeitregelungen überliefert, die eine saisonale Wochenarbeitszeit von 85 Stunden vorsahen: Von Montag bis Samstag wurde von ca. fünf Uhr früh bis sieben Uhr abends mit jeweils drei Pausen (zwei zu einer und eine zu einer halben Stunde) gearbeitet. Die „Wintersaison“ dauerte in unseren Breiten vom St. Gallentag (16. Oktober) bis zu Petri Stuhlfeier (22. Februar).

Die deutsche Bezeichnung „Steinmetz“ tritt uns erstmals gegen Ende des 13. Jahrhunderts bei Berthold von Regensburg entgegen. Davor waren lateinische Benennungen (lapidarius) üblich. Die Steinmetzen richteten, behauten und setzten die Steine des Mauerwerks, und sie fertigten auch Ziersteine für Fenster, Türen, Gewölbe, Gesimse oder Friese an.

Auf der Burgbaustelle in Friesach haben Martin Ettinger und seine Kollegen in der letzten Saison ungefähr 30 Kubikmeter Steinmaterial gebrochen. Der Großteil wurde bereits behauen und unter anderem im Fundament des Wohnturms eingearbeitet.