Die Ursprünge des mittelalterlichen Handwerks des Maurers (lat. cementarior, murator), der bildlich gerne mit Kelle (trulla) und Hammer (malleus) dargestellt wurde, liegen in den Klöstern. Als sich die Steinbauweise durchzusetzen begann, gaben Mönche und Laienbrüder ihre Kenntnisse an profane Handlanger weiter. Daraus entwickelte sich die Handwerkerschaft der Maurer, wobei eine genaue Abgrenzung der einzelnen Handwerke auf den Baustellen erst im Spätmittelalter erfolgte. Vorher arbeiteten Maurer auch als Tüncher oder Dachdecker und Steinmetzen als Maurer. Gemeinsam mit den Steinmetzen setzten die Maurer die Bausteine. Daher wurden sie oft auch „Steinsetzer“ genannt.
Als Material wurden Bruch-, Hau-, Quader- und Backsteine verwendet und unter Verwendung von Kalkmörtel gemauert. Branntkalk und Mörtel waren als Bindemittel bei der Aufrichtung von Steinmauern unersetzbar. Das Mörtelrühren wurde als Handlangerdienst bewertet, war aber eine wichtige Tätigkeit auf der Baustelle, da riesige Mengen an Kalkmörtel für das Aufrichten der Steingebäude benötigt wurden. Mörtelmacher werden daher oft auf Baustellendarstellungen abgebildet. Meist wurde das Anrühren und Durchmischen von Sand und Kalkteig zu Mörtel händisch in einem länglichen Mörteltrog im Freien oder unter einem einfachen Schutzdach verrichtet. Das wichtigste Werkzeug des Mörtelrührers war die Mörtelhacke mit einem im rechten Winkel zum Stiel stehenden runden oder rechteckigen Blatt aus Holz oder Eisen.